Die manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine sanfte Massagetechnik, die darauf abzielt, den Lymphfluss im Körper zu fördern und somit Schwellungen und Ödeme zu reduzieren. Ihre Entwicklung ist eng mit den Namen Dr. Emil Vodder und Dr. Johannes Asdonk verbunden, die maßgeblich zur Etablierung und Verbreitung dieser Therapieform beigetragen haben.
Die Anfänge mit Dr. Emil Vodder
In den frühen 1930er Jahren arbeitete der dänische Biologe Dr. Emil Vodder gemeinsam mit seiner Frau Estrid als Physiotherapeuten an der Côte d’Azur in Frankreich. Während dieser Zeit behandelten sie häufig Patienten mit chronischen Erkältungen und Sinusitis, bei denen sie geschwollene Lymphknoten im Halsbereich feststellten. Entgegen der damaligen medizinischen Praxis, die das Berühren von Lymphknoten vermied, entwickelte Dr. Vodder eine spezielle Massagetechnik mit sanften, kreisenden Bewegungen, um den Lymphabfluss zu stimulieren. Diese Methode führte bei vielen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome.
1936 präsentierte Dr. Vodder seine Methode erstmals in Paris der Öffentlichkeit und nannte sie “Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder”. Seine Technik basierte auf vier Grundgriffen: dem “Stehenden Kreis”, dem “Pumpgriff”, dem “Schöpfgriff” und dem “Drehgriff”. Diese Griffe sind bis heute wesentliche Bestandteile der MLD.
Die Verbreitung durch Dr. Johannes Asdonk
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die manuelle Lymphdrainage langsam ihren Weg nach Deutschland. Ein entscheidender Förderer war Dr. Johannes Asdonk, ein deutscher Arzt, der die Methode von Dr. Vodder erlernte und deren Potenzial erkannte. Er integrierte die MLD in seine Praxis und erzielte bemerkenswerte Behandlungserfolge. 1967 gründeten Dr. Vodder und Dr. Asdonk gemeinsam die “Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder”, um die Methode weiter zu verbreiten und Therapeuten auszubilden.
Dr. Asdonk eröffnete 1972 im Schwarzwald die erste Lymph- und Ödemklinik der Welt. Sein Therapieansatz basierte auf drei Säulen: der manuellen Lymphdrainage, der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) und spezieller Gymnastik in Kompression. Diese integrative Herangehensweise legte den Grundstein für die moderne Ödemtherapie.
Weiterentwicklung und wissenschaftliche Anerkennung
In den folgenden Jahren trugen weitere Pioniere wie Prof. Dr. Etelka und Michael Földi zur Weiterentwicklung und wissenschaftlichen Fundierung der MLD bei. Sie kombinierten die manuelle Lymphdrainage mit anderen Therapieformen und etablierten die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) als Standard in der Behandlung von Lymphödemen.
1973 wurde die manuelle Lymphdrainage von den Ersatzkassen in Deutschland anerkannt und in den Abrechnungskatalog aufgenommen, was ihren Stellenwert in der medizinischen Versorgung unterstrich.
Die manuelle Lymphdrainage heute
Heutzutage ist die manuelle Lymphdrainage ein fester Bestandteil der Physiotherapie und wird weltweit zur Behandlung von Lymphödemen, postoperativen Schwellungen und anderen Erkrankungen eingesetzt. Die von Dr. Vodder entwickelten Techniken und die Weiterentwicklungen durch nachfolgende Generationen von Therapeuten haben dazu beigetragen, dass die MLD als effektive und schonende Therapieform anerkannt ist.
Die Geschichte der manuellen Lymphdrainage zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ideen und die Zusammenarbeit engagierter Fachleute zur Entwicklung einer Therapie führen können, die das Leben vieler Patienten verbessert.
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