Eine Demenzdiagnose verändert vieles – aber sie bedeutet nicht Stillstand. Im Gegenteil: Gerade Menschen mit Demenz profitieren davon, aktiv zu bleiben. Bewegung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit. Besonders hilfreich sind dabei Übungen, die Körper und Kopf zugleich ansprechen – sogenannte „Dual-Task“-Aufgaben. Diese fördern das Zusammenspiel von Motorik, Aufmerksamkeit und Gedächtnis auf einfache und spielerische Weise.
Warum Bewegung bei Demenz so wichtig ist
Im Verlauf einer Demenz kann es zu Unsicherheit beim Gehen, Gleichgewichtsproblemen und Muskelabbau kommen. Gleichzeitig leiden oft Aufmerksamkeit und Konzentration. Studien zeigen: Wer sich regelmäßig bewegt, kann den geistigen Abbau verlangsamen, die Stimmung verbessern und das Sturzrisiko verringern.
Bewegung aktiviert das Gehirn, regt die Durchblutung an und gibt Struktur im Alltag. Besonders bei leichter bis mittlerer Demenz sind gezielte Bewegungsangebote eine wichtige Ressource – körperlich wie emotional.
Körper und Geist gleichzeitig aktivieren
Bewegungseinheiten mit kognitiver Komponente verbinden einfache körperliche Übungen mit Denkaufgaben. Das kann zum Beispiel so aussehen:
-
Im Gehen laut von 1 bis 20 zählen – dabei jeden dritten Schritt klatschen
-
Beim Ballwerfen Farben oder Wochentage benennen
-
Beim Aufstehen und Setzen einfache Reime aufsagen
-
Kleine Tanzschritte zu bekannten Melodien aus der Jugendzeit
Diese Kombination trainiert nicht nur die Motorik, sondern auch Sprachvermögen, Merkfähigkeit und Reaktion – auf eine spielerische, alltagsnahe Weise.
Erfolgserlebnisse statt Überforderung
Wichtig ist: Die Übungen müssen gut angepasst sein – nicht zu schwierig, nicht zu leicht. Entscheidend ist das Gefühl: „Ich kann das noch!“ Das motiviert, stärkt das Selbstwertgefühl und macht Lust auf mehr. Regelmäßige Bewegungseinheiten im gewohnten Umfeld – begleitet durch vertraute Personen – geben Halt und schaffen positive Erlebnisse.
Laut Österreichischer Alzheimer Gesellschaft zeigt sich, dass bereits 30 Minuten moderate Bewegung am Tag bei Menschen mit Demenz positive Effekte auf Stimmung und Orientierung haben können.
Bewegung schafft Verbindung
Bewegungseinheiten mit kognitiver Anregung sind auch eine wunderbare Möglichkeit, gemeinsam Zeit zu verbringen. Angehörige können eingebunden werden, Erinnerungen werden geweckt, Lachen wird wieder Teil des Alltags. Gerade bei Demenz ist Beziehung oft wichtiger als Leistung – und Bewegung kann genau das fördern: Nähe, Kontakt, Freude.
Wie Heimphysio unterstützen kann
Unsere Therapeut*innen gestalten individuelle Bewegungseinheiten für Menschen mit Demenz – direkt zuhause, angepasst an Fähigkeiten, Bedürfnisse und Tagesform. Mit viel Geduld, Erfahrung und dem richtigen Maß an Aktivierung begleiten wir Sie und Ihre Angehörigen auf diesem Weg.
Sie betreuen einen Menschen mit Demenz und suchen Unterstützung?
Heimphysio bietet sanfte, alltagsnahe Bewegungstherapie – für mehr Lebensqualität, Orientierung und Sicherheit.
Jetzt unverbindlich Kontakt aufnehmen und beraten lassen.
Quellen und weiterführende Informationen
Österreichische Alzheimer Gesellschaft (ÖAG): www.alzheimer.at
Wiener Programm „Demenzfreundliche Bewegung“: www.wien.gv.at/gesundheit/demenz
Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Broschüre „Bewegung bei Demenz“: www.deutsche-alzheimer.de