Im Alter oder nach Verletzungen kann das Gehen zunehmend schwerfallen. Der Gang wird unsicher, das Risiko zu stürzen steigt – und viele Betroffene ziehen sich aus Angst oder Frust zurück. Dabei gibt es heute zahlreiche Hilfsmittel, die wieder mehr Sicherheit und Selbstständigkeit ermöglichen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Mobilitätshilfen es gibt, worauf Sie achten sollten und wie Physiotherapie und Ergotherapie Sie beim richtigen Einsatz unterstützen können.
Wann sind Hilfsmittel sinnvoll?
Wenn Sie sich beim Gehen unsicher fühlen, Schmerzen haben oder im Alltag oft Pausen brauchen, können Hilfsmittel helfen, Mobilität und Lebensqualität zu erhalten. Typische Gründe für Gehhilfen sind:
- Nach Operationen oder Stürzen
- Bei Arthrose oder Muskelschwäche
- Bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson
- Bei allgemeiner Gangunsicherheit im Alter
Hilfsmittel im Überblick
1. Gehstock
Einfach, leicht und überall mitführbar. Unterstützt die Balance bei leichter Unsicherheit. Wichtig: Die richtige Höhe einstellen lassen.
2. Unterarmgehstützen (Krücken)
Werden meist nach Operationen eingesetzt. Sie entlasten Beine oder Gelenke und sorgen für Stabilität.
3. Rollator
Sehr beliebt bei älteren Menschen. Bietet Sicherheit, Sitzmöglichkeit und Stauraum. Ideal bei längeren Wegen und bei stärkerer Gangunsicherheit.
4. Gehgestell / Gehrahmen
Für Personen mit stark eingeschränkter Mobilität. Gibt maximalen Halt, wird aber meist nur im Innenbereich genutzt.
5. Treppenhilfen & Haltegriffe
Fix montierte oder mobile Hilfen in der Wohnung erhöhen die Sicherheit im Alltag – besonders im Bad oder beim Treppensteigen.
So unterstützt die Therapie
Physiotherapie:
- Gangtraining und Kraftaufbau
- Schulung im sicheren Umgang mit Hilfsmitteln
- Verbesserung der Koordination und Balance
Ergotherapie:
- Alltagstraining mit Hilfsmitteln
- Wohnraumberatung und Hilfsmittelanpassung
- Förderung der Selbstständigkeit
Wichtig: Individuelle Auswahl
Nicht jedes Hilfsmittel passt zu jeder Person. Körpergröße, Kraft, Beweglichkeit und Alltagssituation müssen berücksichtigt werden. Deshalb ist eine fachkundige Beratung durch Therapeut:innen oder Sanitätshäuser entscheidend.
Zahlen aus Österreich
Laut Statistik Austria nutzen rund 400.000 Menschen ab 65 Jahren regelmäßig Gehhilfen. Der Bedarf steigt durch die älter werdende Bevölkerung kontinuierlich – doch viele Betroffene erhalten zu spät oder gar keine professionelle Beratung.
Fazit
Wenn das Gehen schwerfällt, sind Sie nicht allein – und es gibt viele Wege, wieder mehr Sicherheit zu gewinnen. Mit dem passenden Hilfsmittel, gezielter Therapie und etwas Geduld lässt sich Mobilität oft deutlich verbessern.
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Quellen:
- Statistik Austria: Mobilität und Hilfsmittel im Alter, 2023
- Physioaustria & Ergotherapie Austria: Empfehlungen zur Hilfsmittelversorgung, 2023
- Mediphysio Erfahrungswerte aus der Praxis, 2023