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Benjamin Cremer

Mobiler Physiotherapeut

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Über Benjamin Cremer

Benjamins größte Inspiration ist das umfassende Verständnis des menschlichen Körpers – insbesondere die Anatomie und die Erholungsprozesse nach Verletzungen und Operationen. Sein spezielles Interesse an der mobilen Physiotherapie (Heimphysio) rührt von der Möglichkeit her, essentielle Probleme der Patient:innen zu Hause zu behandeln und ihnen mehr Sicherheit und Mobilität in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen.

Ein Gespräch mit Benjamin

Heimphysio: Welche besonderen Herausforderungen gibt es in der Heimphysiotherapie?

Benjamin: Zu den größten Herausforderungen gehört definitiv die Lebenssituation, in welcher sich viele meiner Patient:innen befinden. Viele sind sehr einsam, haben keine nahe stehenden Verwandten oder Freund*innen mehr. Oft ist schnell spürbar, dass man nicht nur Therapeut ist, sondern zunehmend auch eine wichtigen soziale Rolle einnimmt.

H: Welche Erfahrungen mit Patient:innen berühren dich besonders, was empfindest du als lohnend an deiner Tätigkeit?

B: Es ist immer unglaublich erfüllend, wenn Ziele erreicht werden – ohne Hilfe aufstehen, die ersten Schritte am Rollmobil, ein neuer Rekord in der zurückgelegten Distanz… Die Dankbarkeit die Patient*innen und Angehörige einem in solchen Momenten entgegenbringen, ist sehr berührend.

H: Wie schaffst du es, die Anforderungen deines Berufes mit deinem Privatleben in Einklang zu bringen?

B: Eine therapeutische Tätigkeit ist im selben Maße lohnend wie auch zehrend, sowohl körperlich als auch seelisch. Mich stets um einen guten Ausgleich zu bemühen, ist mir daher ein großes Anliegen. Für mich bedeutet das zum Beispiel, immer wieder Auszeiten zu nehmen und besonders auch auf meine Bedürfnisse zu achten; mich gut zu ernähren und sportlich aktiv zu sein.

H: Was zeichnet Heimpyhsio deiner Auffassung nach im Vergleich zu anderen Physiotherapie-Anbietern aus?

B: Als Physiotherapeut ist man bei Heimphysio gut aufgehoben, weil man unter guten Arbeitsbedingungen, flexibel und sehr selbstständig seinen Beruf ausüben kann. Für Patient:innen bietet Heimphysio den einzigartigen Vorteil, dass motivierte und gut ausgebildete Therapeut:innen schnell und unkompliziert ins eigene zu Hause kommen und dort eine optimal auf die persönlichen Bedürfnisse angepasste Therapie durchführen.

H: Gibt es aktuelle Entwicklungen in der Physiotherapielandschaft, die du besonders spannend oder nützlich für deine Tätigkeit findest?

B: Ich sehe mit großer Neugier dem sich anbahnenden Paradigmenwechsel im medizinischen System entgegen. Es dürfte nicht mehr in allzu ferner Zukunft liegen, dass Pflege- und Therapieberufe mehr Eigenverantwortung bekommen könnten. Zurzeit arbeiten wir Physiotherapeut:innen nur nach ärztlicher Anordnung – ohne diese dürfen wir keine Patient:innen behandeln (nur präventiv). In Zukunft könnte sich das ändern hin zu einem System, das wir als „First contact“ bezeichnen, wo wir als Therapeut:innen auch den Erstkontakt mit Patient:innen herstellen können und nicht mehr von ärztlichen Vorgaben abhängig sind.

H: Stichwort Erstkontakt – der erste Hausbesuch ist mit Sicherheit von besonderem Stellenwert. Wie baust du Vertrauen und eine gute Beziehung zu neuen Patient:innen beim ersten Hausbesuch auf?

B: Der erste Besuch ist natürlich immer spannend für beide Seiten – für mich ist es wichtig, dass sich Patient*innen bei mir wohlfühlen und Vertrauen fassen. Dafür lege ich ganz bewusst meine eigenen Werte und Meinungen ab und lasse mich voll und ganz auf den Menschen ein – es geht darum niemanden in Schubladen zu stecken oder zu bewerten. Ich konzentriere mich auf den Teil, der für meine Arbeit relevant ist und dazu gehört auch, eine gute vertrauensvolle Verbindung aufzubauen, auch wenn es manchmal herausfordernd sein kann.

H: Wie hat die Arbeit in der mobilen Physiotherapie zu deinem persönlichen und beruflichen Wachstum beigetragen?

B: Das Erste, was mir dazu einfällt, ist Ausdauer – ich verbringe ein bis zwei Stunden täglich am Fahrrad, weil das die effizienteste Art ist, sich in der Stadt zu bewegen und dadurch hat sich meine Kondition deutlich verbessert. Mittlerweile bin ich auch sehr abgehärtet was das Wetter angeht (lacht). Aber auch in anderen Bereichen spüre ich Veränderung, ich bin besser organisiert, ich habe allgemein mehr Energie und kann besser durchschlafen. Es hat einfach einen unglaublich positiven Einfluss auf das Leben wenn man einen Job hat, den man gerne macht und dieser auch noch ein gesundes Maß an körperlicher Aktivität beinhaltet.

H: Wie sieht es mit dem Privatleben aus, was ist ein Fun Fact über dich, den vielleicht nicht jeder kennt?

B: Ich bin Teil eines zeitgenössischen Zirkuskollektivs (Rhizomatic Circus), mache Partner:innenakrobatik, habe eine Sprecherausbildung und bin DJ und Videograph. Ich habe außerdem eine Leidenschaft fürs Heimwerken und fermentiere zuhause Kimchi und Kombucha.

H: Wir haben bereits über die richtige Balance zwischen Beruf und Freizeit gesprochen – welche Techniken verwendest du um den Kopf frei zu bekommen und Stress abzubauen?

B: Tatsächlich ist Sport für mich eine Entspannungstechnik – das gilt insbesondere für die Fahrradstrecken zwischen meinen Patient:innen, da kann ich kurz den Kopf durchlüften und mich neu ordnen. Wo ich bisher gearbeitet habe gab es solche Pausen nicht und daher kann ich diesen Aspekt meiner Arbeit besonders wertschätzen.

H: Welchen Rat möchtest du denjenigen, die gerade am Anfang ihrer Karriere in der Physiotherapie stehen, mitgeben? Und wie sieht es mit deinem eigenen weiteren Weg aus?

B: Ich glaube ich würde allen werdenden Physios eine grundsätzliche Empfehlung geben, auch einmal Hausbesuche zu machen. Ich denke nicht, dass es für jede*n langfristig das Richtige ist, aber es bietet ein sehr großes Lernfeld auf mehreren Ebenen und einen sehr außergewöhnlichen Berufsalltag. Auch ich möchte mich in der Zukunft zunehmend auf die Arbeit in der Praxis unseres Partners Mediphysio fokussieren, wo ich mich zudem darauf freue, mein Wissen, welches ich mir in meinem aktuell laufenden Master-Studium der Osteopathie aneigne, einfließen lassen zu können.

H: Vielen Dank für das spannende und aufschlussreiche Gespräch, Benjamin! Gibt es noch etwas, dass du den Leser:innen auf den Weg geben möchtest?

B: Ich bedanke mich ebenfalls und wenn es Sache gibt, die mir besonders am Herzen liegt, dann ist es die fundamentale Bedeutung von Bewegung. Ich verbringe so viel Zeit damit, meist älteren Menschen mit ganz elementaren Problemen zu helfen – aufsetzen im Bett, aufstehen, Schritte machen, grundlegendes Gleichgewicht… Und ich sehe deutlich wie unabhängig vom Alter der Zustand der betroffenen oft ist – ich kenne 90-Jährige, die sicherer durch ihre Wohnung laufen als Menschen, die zehn oder zwanzig Jahre jünger sind. Der einflussreichste Faktor hier ist aus meiner Sicht ganz klar die Bewegung. Welche Bewegung spielt kaum eine Rolle, Hauptsache genug davon und es ist nie zu spät damit anzufangen.

Mobile Physiotherapie durch ganz Wien

Unsere Mobilen Physiotherapeut:innen bieten in ganz Wien physiotherapeutische Behandlungen an.
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